KAV betrauert Ableben eines Vorkämpfers der Psychiatriereform und eines starken Anwalts psychisch Erkrankter.
"Der Wiener Krankenanstaltenverbund verliert einen wichtigen Wegweiser und Mitstreiter für eine zukunftsweisende Psychiatrie, einen starken Anwalt psychisch Erkrankter und Freund", sagte KAV-Generaldirektor Dr. Wilhelm Marhold zum Ableben des renommierten Psychiaters, Dr. Stephan Rudas.
Rudas war ein Vorkämpfer und Motor der Wiener Psychiatriereform. Die Spuren seines Wirkens sind auch im Wiener kommunalen Spitalswesen unübersehbar: Hat es 1979 bei Rudas' Berufung zum Psychiatriebeauftragten noch 3858 Psychiatriebetten gegeben, sind es mittlerweile nur rund 630 Betten. Die mit Zwang erfolgten Aufnahmen gingen von 80 auf 25 Prozent zurück. Mit dem Aufbau der Psychosozialen Dienste (PSD) schuf Stephan Rudas eine flächendeckende ambulante Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Jährlich konnte Rudas mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 10.000 Patientinnen und Patienten in etwa 150.000 Kontakten helfen. Nach dem Aufbau der PSD und dreißigjähriger Leitung ging der Seelenarzt erst 2009 in den Ruhestand.
1944 in Budapest geboren, besuchte er in Wien das Gymnasium und absolvierte hier sein Medizinstudium und die Facharztausbildung für Psychiatrie. "Das Mitgefühl in dieser Stunde gehört zuerst seinen Angehörigen, aber auch den zahlreichen Patientinnen und Patienten, Klientinnen und Klienten und allen Menschen, denen Rudas' Ableben unmittelbar nahegeht. Wir alle wissen um die Größe des Verlustes", schloss KAV-Generaldirektor Dr. Marhold seine Worte der Anteilnahme.
http://wienkav.at/kav/ZeigeAktuell.asp?id=16072Quelle: ots/ PID der Stadt Wien 21.6.2010
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